Heimat in der Ferne
Seeleute sind ständig unterwegs. Nicht selten neun Monate am Stück. Die meiste Zeit auf See und nur ganz kurze Zeit an Land. Umso wichtiger ist es für sie, in den kurzen Liegezeiten der Schiffe im Hafen ein wenig Heimat fern der eigentlichen Heimat zu finden.
Eine ganz große Rolle spielt hierbei der Kontakt nach Hause. Die Lieben daheim zu sehen und zu sprechen, geht meist nur in den Häfen. Zudem erschwert durch die unterschiedlichen Zeitzonen. Unvorstellbar für uns, die wir jederzeit direkten Kontakt zu unseren Familien und Freunden haben oder sie zumindest zu jeder Zeit über die modernen Medien sprechen und sogar sehen können.
Wir machen es möglich
Seemannsmission beginnt mit der Entdeckung, dass Menschen an Bord von Schiffen leben und arbeiten. Sie leben und arbeiten dort auch für uns alle, denn ohne die Seeleute würde der weltweite Handel, von dem auch wir profitieren, nicht funktionieren.
Die Unterstützung der gottgegebenen Würde der Seeleute – support of seafarers‘ dignity – ist Leitbild und Herausforderung der Deutschen Seemannsmission. Für die Würde der Seeleute treten wir ein. Die Deutsche Seemannsmission ist als selbstständige diakonische Einrichtung Teil der evangelischen Kirchen in Deutschland. Sie engagiert sich weltweit für das Wohl der Seeleute. In den Häfen bieten wir den Seeleuten ein Stück Heimat in der Ferne. Unabhängig von Nationalität und Religion heißen wir alle Seeleute in unseren Häusern willkommen.
Leitbild der Deutschen Seemannsmission
Die Deutsche Seemannsmission ist als selbstständige diakonische Einrichtung Teil der evangelischen Kirchen in Deutschland. Sie engagiert sich weltweit für das Wohl der Seeleute.
Unsere über einhundertjährige Geschichte war und ist durch das Gebot der christlichen Nächstenliebe geprägt. Mehr als 700 Frauen und Männer arbeiten weltweit haupt- und ehrenamtlich für die Deutsche Seemannsmission. Sie setzen sich mit ihrer Persönlichkeit, durch ihr Wirken und ihren Glauben für ein menschenwürdiges Leben von Seeleuten ein.
Dieser Einsatz ist unsere Mission. In ihr stellen wir uns den Herausforderungen unserer Zeit und den Veränderungen in der Schifffahrt täglich neu. Eigenverantwortung und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit, getragen durch einen gemeinsamen diakonischen Geist, sind die Stützpfeiler der Arbeit der Seemannsmission.
Bei unseren Bordbesuchen, in Seelsorge und Gottesdiensten, bei praktischer Hilfe und Freizeitangeboten steht für uns das Wohl der einzelnen Seeleute im Mittelpunkt. Unser übergeordnetes Ziel ist die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Seeleute. Darin sehen wir die Unterstützung der gottgegebenen Würde der Seeleute, also support of seafarers‘ dignity. So versteht sich die Deutsche Seemannsmission als Kirche in der Welt der Seeleute und ihrer Angehörigen.
Seemannsmission fördert Toleranz und Völkerverständigung. Wir arbeiten mit den Seemannsmissionen anderer Länder eng zusammen und sind Mitglied der International Christian Maritime Association (ICMA). Als ICMA-Mitglied ist die Deutsche Seemannsmission berufen und gefordert, auch in der Öffentlichkeit für das Wohl der Seeleute einzutreten – in Zusammenarbeit mit staatlichen Institutionen, maritimen Organisationen, Gewerkschaften und Arbeitgebern.
Seemannsmission lebt im partnerschaftlichen Geben und Nehmen. In der Begegnung mit Seeleuten erfahren wir, dass auch unser Glaube wächst und unsere Persönlichkeit gewinnt. Die Seemannsmission ist eine Dienstgemeinschaft. Wir fördern und fordern soziale Kompetenz, eigenverantwortliches, innovatives Verhalten und kreative Mitgestaltung unserer ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden. Die Deutsche Seemannsmission ist mit der Evangelischen Kirche in Deutschland, den Landeskirchen und deren Diakonischen Werken verbunden. Wir arbeiten darüber hinaus mit anderen Kirchen, kirchlichen Verbänden und Gemeinden sowie Gruppen, Einrichtungen und Organisationen im In- und Ausland zusammen.
Die Deutsche Seemannsmission finanziert sich im Wesentlichen durch die Evangelische Kirche in Deutschland und ihre Gliedkirchen sowie Kollekten, Spenden und einzelne Projektfinanzierungen. Wir sind bestrebt, durch interne Kooperationen, effiziente Organisationsformen und Setzen von Prioritäten eine möglichst hohe Wirkung zu erzielen. Dabei bleibt der Dienst am Menschen stets oberstes Gebot unserer Arbeit.